Der MPU Test: Was steckt dahinter und wie läuft er ab

Der Schock ist meist erst mal groß: Der Führerschein ist weg, das Auto muss stehen bleiben und dem Sünder steht eine MPU bevor. Das Ungeheuer MPU – im Volksmund auch Idiotentest genannt. Das Gerücht hält sich hartnäckig: „der Test ist kaum zu schaffen“.

Wie läuft der Test ab und wie kann man ihn bestehen? Fragen über Fragen, für die es jedoch Antworten gibt.

Ab wann muss man zur MPU?

Bei der MPU geht es weniger ums Wissen über den Straßenverkehr, sondern viel mehr um charakterliche Eigenschaften, die auch zum Autofahren wichtig sind.

Gründe für eine MPU sind:

  • Straftaten im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr, der Kraftfahrteignung und damit einhergehend hohes Aggressionspotenzial
  • Grobe oder wiederholte Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung
  • Neuerteilung der Fahrerlaubnis, wenn diese schon einmal entzogen war oder wenn eine Straftat zum Führerscheinentzug geführt hat.
  • gelegentlicher Einnahme von Cannabis in Verbindung mit weiteren Tatsachen, die Zweifel an der Fahreignung entstehen lassen
  • bei erheblichen Auffälligkeiten im Rahmen der Fahrerlaubnisprüfung
  • bei bestimmten Krankheiten
  • Auffälligkeiten im Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol
  • Verdacht auf Alkoholmissbrauch
  • wiederholte Zuwiderhandlungen im Straßenverkehr in Verbindung mit Alkoholkonsum
  • beim Fahren mit mehr als 1,6 Promille Blutalkoholkonzentration erwischt worden
  • Verdacht auf Abhängigkeit oder Einnahme von Betäubungsmitteln oder anderen psychoaktiven Stoffen
  • missbräuchliche Einnahme von Medikamenten
  • Entzug der Fahrerlaubnis beim Erreichen von 18 oder mehr Punkten im Fahreignungsregister.

Diesen Test gibt es seit 1954 in Deutschland, mit dem die Fahreignung überprüft werden soll. Darunter fällt die geistige Eignung (z. B. Reaktionsfähigkeit) und Persönlichkeitsmerkmale (z. B. Zuverlässigkeit).

Meist wird der Test am Ende der verordneten Sperrfrist notwendig sein, bevor der Führerschein zurück erlangt werden kann. Hier soll bewiesen werden, dass das Vergehen nicht noch ein Mal geschieht.

Was beinhaltet der MPU Test?

Die Eignungsprüfung setzt sich aus drei Teilen zusammen: Verkehrstest, ärztliche Untersuchung und ein psychologisches Gespräch. In den Leistungstest werden Wahrnehmung, Konzentration und Reaktion überprüft, dies geschieht mittels einer Computersimulation.

In der medizinischen Untersuchung werden zunächst die allgemeinen körperlichen Funktionen untersucht, danach folgen neurologische Test. Je nach Vergehen, der zum Führerscheinentzug geführt hat, kommen weitere Untersuchungen dazu:

  • bei Alkohol zum Beispiel Überprüfung der Leberwerte, bei Drogen ein Screening mittels der Urinwerte.
  • Wer wegen zu vielen Strafpunkten zum Test verdonnert wurde, muss keine weiteren Untersuchungen absolvieren.

Im Psychologischen Gespräch werden dann Themen besprochen, wie es zum Beispiel zur Trunkenheitsfahrt kam, welche Erfahrungen, Vorsätze, Veränderungen durch den Führerscheinentzug aufgekommen sind, wie sich das Trink- oder Auffälligkeitsverhalten geändert hat.

Experten wollen hier mit Gerüchten aufräumen, die Angst verbreiten: Das Gespräch ist kein Verhör und wird in einer angenehmen Atmosphäre durchgeführt!

Auch die Gutachter wissen: es steht viel auf dem Spiel.

Wie läuft der MPU Test ab?

Die MPU wird von staatlich zugelassen Organisationen – zumeist der TÜV – durchgeführt. Der Test dauert insgesamt meist zwei bis drei Stunden. Er beginnt mit der Anmeldung und dem Ausfüllen einiger Fragebögen zu Lebenslauf und Gesundheit.

Auch das Thema Bezahlung und Kosten wird gleich zu Anfang geklärt. Danach folgen die Leistungstests (30 Minuten) und die medizinischen Untersuchungen (20 Minuten).

Das psychologische Gespräch ist der Hauptteil der MPU und dauert meist 45 bis 60 Minuten.

Wie lange dauert die MPU?

Fragebogen ausfüllen 30 Minuten
Medizinische Untersuchung 10-20 Minuten
Leistungstest 30 Minuten
Psychologische Untersuchung 60 Minuten
Gesamte MPUDauer 2,5 Stunden
  1. Frageböge ausfüllen, was etwa eine halbe Stunde dauert.
  2. Die medizinische Untersuchung, geht recht schnell. Hier kann der Arzt neben anderen Routineuntersuchungen eine Blutentnahme vornehmen. Insgesamt dauert die körperliche Untersuchung bei der MPU nicht länger als zehn Minuten.
  3. Der PC-Test, der in der Regel etwa eine halbe Stunde dauert.
  4. Anschließende das psychologische Gespräch nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch. Hier sollten Probanden mindestens eine Stunde einkalkulieren.

Insgesamt dauert die MPU also ungefähr zweieinhalb bis drei Stunden. Da es zwischendurch immer wieder zu längeren Wartezeiten kommen kann, sollten die Betroffenen sich für diesen Tag nichts anderes vornehmen.

Am Ende wird der Gutachter eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse liefern. Damit ist der Testtag überstanden. Etwa zehn Tage nach dem Test kommen die Gutachten schriftlich. Steht hier das Richtige drin, ist der Test bestanden und die Rückgabe des Führerscheins ist nur noch eine Formsache.

In manchen Fällen wird eine Nachschulung angeordnet, nach der der Führerschein wieder erlangt wird. Ein Drittel der Testpersonen bekommt ein negatives Ergebniss: Test nicht bestanden.

Wie kann man die MPU bestehen?

Entscheidend für das Bestehen der MPU ist eine gute Vorbereitung. Daher sollte nach der Anordnung damit begonnen werden. Dafür können MPU-Berater zu Rate gezogen werden.

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Aber vor allem sollte jeder in sich kehren, nicht in Selbstvorwürfen verharren, sondern die Chance auf Veränderung wahr nehmen.

MPU Test Fragen

Der sogenannte Idiotentest: Die häufigsten Anlässe für ein MPU-Gutachten

  1. Fahren unter Alkoholeinfluss
  2. Fahren unter Alkoholeinfluss
  3. Fahren unter Einfluss von Drogen und Medikamenten
  4. Verkehrs auffälliges Fahren (ohne Alkoholeinfluss)
  5. Alkohol und verkehrs- oder strafrechtliche Delikte
  6. Körperliche Mängel

MPU Test Fragen

Im Weiteren finden Sie die meist gestellten Fragen aus dem Idiotentestes und deren Bedeutung. Ebenfalls werden auch passende Antwortmöglichkeiten genannt.

– Seit wann Besitzen Sie einen Führerschein?

  • Dies ist einer der Fragen worauf jeder gut vorbereitet sein sollte. Wie die meisten Fragen ist auch diese eher um zu sehen wie sehr sie sich mit der momentanen Problematik befasst haben.

– Wie viele km haben Sie insgesamt aktiv am Straßenverkehr teilgenommen?

  • Auch diese Frage ist um festzustellen wie sehr Sie in die Problematik eingestiegen sind, welches anhand Ihres Antwortverhaltens abgelesen wird und nicht ob die Antwort wahr ist oder nicht, dass kann ja niemand nachweisen.

– Wie würden Sie sich als Fahrer beschreiben?

  • Wie alle Antworten sollte auch diese ehrlich sein. Anhand dieser Frage wird festgestellt ob Sie sich geändert haben, diesbezüglich sollten Sie Ihre Fehler gestehen, da das damalige Verhalten Sie ja auch zu diesem Punkt geführt hat.

– Wie haben Sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

  • Auf diese Frage können Sie ruhig zugeben dass es Ihnen egal war und Sie es erst mit der Zeit bereut haben und Sie positive Aussichten haben.

– Was ist heute anders gegenüber früher, was sind Ihre Vorsätze?

  • Das ist eine der wichtigsten Fragen. Anhand dieser Frage wird der Psychologe erschliessen, ob Sie sich mit dem Fehlverhalten befasst haben und ob Sie sich ändern werden. Aussagen wie; “Ich will mich verändern” oder “Ich gebe mein bestes” sind nicht ausreichend glaubhaft. Eine gute Aussage ist z.B.: “Ich habe über meine Fehler nachgedacht und weiss genau wo die Problematik liegt. Ich habe diesbezüglich Methoden entwickelt, wie ich mich in der Zukunft im Strassenverkehr verhalten werde, um so den vorherigen Fehlern zu entfliehen.

– Welche Bedeutung hat der Führerschein für Sie?

  • Hier sollten Sie sehr vorsichtig sein. Es ist selbstverständlich, dass der Führerschein wichtig für Sie ist, aber das muss vorsichtig mit ausgewählten Worten ausgedrückt werden, um kein schlechten Eindruck zu machen, sonst würde das so rüberkommen, als ob Sie alles tun würden z.B. lügen, nur um Ihren Führerschein wieder zu bekommen. Hier können Sie antworten, dass Sie auch ohne Führerschein auskommen, aber es natürlich besser wären den Führerschein wieder zu bekommen.

Beispielfragen bei einer MPU Anordnung wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss

– Wie betrachten  Sie Ihre momentane Lebenssituation?

  • Hier bitte Vorsicht! Ihre Antwort kann sehr schnell so aussehen als seine Sie niedergeschlagen, ratlos, was zu Alkoholismus führen kann.

– Warum glauben Sie, hat die Behörde Misstrauen  an Ihrer Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen?

  • Die Aussage, dass Sie einen Fehler gemacht haben unter Alkoholeinfluss zu fahren glaubt keiner. Mit hoher Promille erwischt zu werden und darauf zu bestehen, dass es das erste Mal war ist unglaubwürdig. Diesbezüglich ist eine ehrliche Antwort hier das richtige. Es muss festgestellt werden ob Sie Ihr Problem erkannt haben und auch daran arbeiten.

– Schildern Sie Ihre Deliktvorgeschichte!

  • Die Delikte sind dem Psychologen bekannt und alles steht in Ihrer Akte. Also bitte nicht versuchen etwas auszulassen oder nicht zu erwähnen. Sie sollten die genauen Daten jedes Deliktes wissen und es genau erklären. Die Art wie Sie es erzählen hilft dem Psychologen Rückschluss zu ziehen.

Beispielfragen bei einer MPU Anordnung wegen Fahrens unter Drogen- oder Medikamenteneinflusses.

– Wann hat Ihr Drogenkonsum begonnen?

  • Das genaue Datum weiss fast keiner. Am besten Antworten Sie hier z.B.; im Sommer letzten Jahres habe ich das erste Mal Marihuana geraucht.

– Haben Sie auch schon andere Drogen konsumiert?

  • Auch wenn, bitte nicht eine Reihe von Drogen nennen und wie ein Junkie dastehen. Es kann aber durchaus möglich sein, dass Sie mal etwas ausprobiert haben.

– Wie hat sich Ihr Drogenkonsum  entwickelt?

  • Hier sollten Sie sehr ehrlich Antworten. Beschreiben Sie ehrlich und detailliert den Lauf Ihres Drogenkonsums. Man ist eben kein Gelegenheitskonsument wenn man Haschisch konsumiert. Ihre Aussage sollte Glaubwürdig erscheinen.

– Ist es oft vorgekommen, dass Sie unter Drogeneinfluss gefahren sind?

  • Die Dunkelziffer wird sehr hoch eingeschätzt, das wissen auch die Psychologen, deswegen ist es auch hier sinnvoll ehrlich zu Antworten wie z.B.; “Leider ist das schon häufiger vorgekommen”.

– Ist Ihnen der Verzicht auf Drogen leicht gefallen?

  • Ein Drogenentzug ist immer schwer, also wer auf Anhieb Ja sagt, der lügt! Erzählen Sie ruhig Ihre Geschichte, die Schwierigkeiten Ihr Drogenproblem in Griff zu bekommen, wie Sie es geschafft haben, die schwierigen Tage zu überwinden, alles das hilft Ihnen glaubwürdig zu erscheinen.

 

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