MPU Ablauf – Was Sie bei der MPU erwartet

Die medizinisch-psychologische Untersuchung, kurz MPU, ist unter ihrem richtigen Namen wohl den Wenigsten bekannt. Kommt die Rede aber auf den sogenannten Idiotentest, dann wissen die meisten, was gemeint ist.

  • Doch warum ist die MPU so gefürchtet?
  • Worauf muss man sich gefasst machen?
  • Wie kann man sich vorbereiten?

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Wie man sich auf die MPU vorbereiten kann

In den vergangenen Jahren mussten rund 90.000 Menschen jährlich in die MPU. Dabei ergaben alkoholauffällige Fahrer die Mehrheit der Geprüften. Obwohl sich die Quote deren, die die MPU nicht erfolgreich abschließen, in den vergangenen fünf Jahren auf etwa ein Drittel reduziert hat, ist die Durchfallquote erschreckend hoch. Vor allem unvorbereitete Prüflinge rasseln zu 90% durch den Test.

Nach intensiver Vorbereitung lässt sich die Gefahr des Nichtbestehens deutlich mindern.

Es besonders wichtig, dass Betroffene sich gründlich auf die MPU vorbereiten und auch die ihnen zur Verfügung stehende verkehrspsychologische Beratung in Anspruch nehmen. Anlaufstellen können nicht nur private Berater sein, sondern auch der TÜV versorgt Prüflinge in Vorbereitungskursen mit Informationen.

Hier erfährt man, wie sich die Formalitäten zur MPU unkompliziert klären lassen und die ärgerliche Sperrfrist eventuell verkürzt werden kann. Betroffene sollten deshalb die kostenfreien Infoabende des TÜV zur ersten Orientierung nutzen, bei Bedarf kann im Anschluss ein kostenpflichtiger Intensivkurs absolviert werden. Verkehrspsychologen stehen dann individuell mit Rat und Tat zur Seite.

Ablauf der MPU am Untersuchungstag – Die Vorbereitung

Allen Betroffenen, die bei einer medizinisch-psychologischen Untersuchung teilnehmen müssen, wird geraten, dies im Vorfeld auch zu tun. Denn nur so kann man sich über seine Rechten und Pflichten informieren.

Am Untersuchungstag heißt es dann zu allererst: Ruhe bewahren. Nehmen Sie sich den ganzen Tag über Zeit, so kommen Sie nicht zusätzlich auch noch in Zeitstress. Bevor man sich auf den Weg zur MPU macht, sollte man normal frühstücken und alle wichtigen Unterlagen kontrollieren, die zur MPU mitzubringen sind.

Wer auch sonst nicht ohne Zwischenmahlzeiten auskommt, der kann sich kleine Leckereien mitnehmen. Das beruhigt im besten Fall auch die Nerven. Brillenträger sollten zwingend an ihre Lesehilfe denken.

Wie lange dauert die MPU?

Fragebogen ausfüllen 30 Minuten
Medizinische Untersuchung 10-20 Minuten
Leistungstest 30 Minuten
Psychologische Untersuchung 60 Minuten
Gesamte MPUDauer 2,5 Stunden
  1. Frageböge ausfüllen, was etwa eine halbe Stunde dauert.
  2. Die medizinische Untersuchung, geht recht schnell. Hier kann der Arzt neben anderen Routineuntersuchungen eine Blutentnahme vornehmen. Insgesamt dauert die körperliche Untersuchung bei der MPU nicht länger als zehn Minuten.
  3. Der PC-Test, der in der Regel etwa eine halbe Stunde dauert.
  4. Anschließende das psychologische Gespräch nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch. Hier sollten Probanden mindestens eine Stunde einkalkulieren.

Der Untersuchungstag

Die Anmeldung

In der Regel werden Prüflinge freundlich in Empfang genommen, sodass Ihnen der MPU Ablauf genau erklärt werden kann. Hier wird meist eine erste Sichtung der Personalien durchgeführt, die Zahlungsvorgänge werden gecheckt, man erhält ein Merkblatt mit Informationen zum Untersuchungsablauf sowie die Fragebögen für die medizinisch-psychologische Untersuchung.

Fragebögen zur medizinisch-psychologischen Untersuchung

Bei der medizinisch-psychologischen Untersuchung müssen Prüflinge zu Beginn einen Fragebogen ausfüllen, der aus zwei bis drei Blättern besteht.

Die Fragebögen enthalten allgemeine Fragen zu

  • Lebenslauf
  • Gesundheit beziehungsweise Erkrankungen

und spezielle Fragen zum Untersuchungsanlass

  • bei Anlass Alkohol: Fragen zum Thema Alkohol und speziell zur Trunkenheitsfahrt
  • bei Anlass Drogen: Fragen zum Thema Drogen und zur Fahrt unter Drogeneinfluss.

Anschließend findet ein kurzer Leistungstest am Computer statt der

  • Wahrnehmung
  • Konzentration und
  • Reaktion

testet. Dazu sind keinerlei Computerkenntnisse erforderlich.

Nicht-deutschsprachigen Menschen kann an dieser Stelle ein Dolmetscher zur Verfügung gestellt werden. In den Fragebögen geht es um die Abfrage der personenbezogen Daten sowie Lebenslauf und Gesundheitszustand. Hier werden Daten zur eigenen Person, ihrem Lebenslauf und der jetzigen Situation erfragt.

Neben dem beruflichen und schulischen Werdegang, sind hier auch Hobbys oder Führerscheinklassen interessant. Außerdem wird der aktuelle Gesundheitszustand erfragt ebenso wie frühere Erkrankungen. In einem individuellen Teil des Fragebogens nimmt man Bezug auf den Grund des Führerscheinentzugs.

Je nach Sachlagen sind hier Fragen etwa zum Drogen oder Alkoholkonsum zu beantworten. Diese Fragebögen dienen dazu, das bevorstehende Gespräch mit Ärzten und Psychologen vorzubereiten. Daher sollten Geprüfte sich ausreichend Zeit zum Beantworten der Fragen nehmen, damit nichts vergessen wird.

Die in den Fragebögen gemachten Angaben werden ebenso vertraulich behandelt wie sämtliche Ergebnisse der Untersuchungen.

Bei der MPU werden keine Persönlichkeitsfragebögen eingesetzt. Es werden lediglich Daten und Fakten erhoben, die anschließende Fachgespräche vorstrukturieren sollen. Beim Alkoholfragebogen geht es etwa um die frühere Trinkhäufigkeit und Trinkmenge ebenso wie um Auffälligkeiten in der Veränderung dieser Gewohnheiten.

Im Drogenfragebogen wird der frühere Umgang mit Drogen erfragt, die konsumierten Substanzen ebenso wie Konsumhäufigkeit und –menge.

Falls einige Fragen nicht verstanden werden oder Teilnehmer diese nicht beantworten können, so steht hier das Gespräch mit Arzt oder Psychologe zur Verfügung, um Offenes zu klären. Im Anschluss absolvieren Testteilnehmer die drei Einheiten Leistungstest, medizinischer Test und psychologischer Test.

Der Leistungstest

Der Leistungstest ist an einem Computergerät zu absolvieren. Wer keine Computerkenntnisse vorweisen kann, dem werden in Ruhe alle Einzelheiten erklärt. Bei diesem Test kann jeder Prüfling zeigen, was in ihm steckt.

Nach einer gründlichen Einweisung bekommt man eine ausreichende Übungsphase. Computerkenntnisse sind deshalb nicht zwingend erforderlich.

Getestet werden hier die Leistungen beim verantwortungsvollen Führen eines Fahrzeugs im Straßenverkehr. Konzentration und Wahrnehmung sollten im Vorfeld ebenso geschult werden, wie das eigene Reaktionsvermögen.

Der Umfang des Leistungstests ist von Prüfling zu Prüfling verschieden, richtet er sich doch nach der Fragestellung des Gutachtens. Während des Leistungstests steht dem Geprüften geschultes Personal als Ansprechpartner zur Verfügung, sodass sich Fragen schnell aus dem Weg räumen lassen.

Bei der Untersuchung der einzelnen Leistungsbereiche wird auf Testverfahren zurückgegriffen, die dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechen. Sie halten den hohen Anforderungen bezüglich der Einheitlichkeit bei der Durchführung sowie bei der Zuverlässigkeit in der Auswertung stand.

Selbst in wissenschaftlichen Studien wurde belegt, dass das aktuelle Leistungstestverfahren tatsächlich die Verkehrssicherheit messen kann. Dieser Teil der MPU beläuft sich üblicherweise auf etwa 20 Minuten und wird von erfahrenen Verkehrspsychologen ausgewertet.

Manchmal kann es vorkommen, dass Prüflinge sehr nervös sind und deshalb mit dem Testgerät einfach nicht zurechtkommen. Wenn ansonsten keine weiteren Gründe gegen die Widererteilung einer Fahrererlaubnis vorliegen, dann steht dem Prüfling die Möglichkeit der Fahrverhaltensbeobachtung offen. Dabei absolviert man mit einem Fahrschulauto eine vorgegebene Fahrstrecke, wird dabei von einem Psychologen begleitet.

Die medizinische Untersuchung

Im medizinischen Teil der MPU dreht sich alles um die persönliche Situation des Prüflings, d. h. seine körperliche und neurologische Verfassung. Im Untersuchungsgespräch mit dem Arzt verschafft sich dieser einen Einblick in die gesundheitliche Vorgeschichte des Geprüften, geht auf Erkrankungen ein oder stellt Fragen zur aktuellen Medikamenteneinnahme.

Im medizinischen Test erfolgen neben der körperlichen Untersuchung auch Labortests. In der rund 30-minütigen Untersuchung finden die allgemeinen Bereiche Nerven und Reflexe sowie Herz und Kreislauf besondere Beachtung. Hier soll der körperliche Allgemeinzustand des Prüflings erfasst werden.

Wenn die MPU in Verbindung mit Alkoholmissbrauch stattfindet, wird die Leber näher betrachtet. Hier findet eine Blutuntersuchung statt, wobei die Leberenzyme GOT, GPT und Gamma-GT erhoben werden. Damit lässt sich feststellen, ob derzeit auf den Alkoholkonsum zurückzuführende Leberschäden vorliegen.

Da sich diese Werte rasch verändern können, wird Prüfenden hierbei empfohlen, sich im Vorfeld alle zwei bis drei Monate zur Blutuntersuchung zu begeben und die Nachweise zur MPU mitzubringen.

Bei der MPU in Verbindung mit Drogenmissbrauch erfolgt eine Befundüberprüfung etwa durch Blutabnahme und Urinscreening. Gesucht werden hier Substanzen und Abbauprodukte etwa Methadon, Opiaten, Cannabinoide, Kokain, Amphetamin und Amphetamin-derivate sowie Benzodiazepine.

Der Urin wird auf seinen Verdünnungsgrad hin überprüft, um falsche negative Befunde auszuschließen. Da Drogenkonsum nur über einen sehr kurzen Zeitraum nachweisbar ist, sollten Prüflinge sich regelmäßig einem Drogenscreening unterziehen und die Nachweise zur MPU mitbringen.

Während einem MPU Ablauf werden in einem Arztgespräch die Gründe für die Auffälligkeiten wie Drogen- oder Alkoholkonsum hinterfragt.

Das psychologische Gespräch

Der psychologische Test ist der eigentliche Hauptteil der MPU. Im psychologischen Test werden Prüflinge zum Gespräch mit einem erfahrenen psychologischen Gutachter geladen. Dieser bespricht mit dem Betroffenen  die gegenwärtige Situation ebenso wie die persönliche Entwicklung.

Der psychologische Test findet im Rahmen eines Einzelgesprächs statt und dauert etwa 45 Minuten. Prüflinge haben hier die Möglichkeit, eigene Erfahrungen und Veränderungen zu schildern und Vorsätze für die Zukunft zu formulieren.

Das Ziel hierbei liegt darin, eine mögliche Veränderung im Verhalten zu bewerten und die zukünftige Fahreignung einzuschätzen. Zur Sprache kommen dabei der eigene Lebenslauf, die familiäre Situation und auch die beruflichen Perspektiven.

Je nach Grund für die medizinisch-psychologische Untersuchung lädt der Gutachter den Prüfling dazu ein, über den Grund der Fahrauffälligkeit zu reflektieren, ebenso über aktuelle Verhaltensveränderungen oder der Beibehaltung des problembewussten Umgangs.

Prüflinge sollten sich darüber im Klaren sein, dass bei der MPU keine juristischen Schuldfragen besprochen werden, d.h. sie müssen sich nicht rechtfertigen. Vielmehr möchte der Psychologe wissen, wie sehr sich der Geprüfte mit seiner Verkehrsauffälligkeit auseinandergesetzt hat und welche Ursachen er dahinter vermutet.

Außerdem ist der Gutachter gespannt auf die Konsequenzen, die ein Geprüfter aus seinem Fehlverhalten gezogen hat.

Da die MPU als Chance begriffen werden sollte, ist nach einer gründlichen Vorbereitung aber stets eine positive Veränderung im Verhalten festzustellen. Ist die psychologische Untersuchung abgeschlossen, so fasst der Gutachter das Gespräch noch einmal übersichtlich zusammen und vermittelt dem Geprüften eine sogenannte Sachstandsmitteilung.

Wenn es bereits aufgrund des Gesprächs zu einem Ergebnis gekommen sein sollte, so teilt der Gutachter das hier mit. Prüflinge sollten jedoch nicht außer Acht lassen, dass ausstehende Blutwerte ein bestehendes Ergebnis noch ändern können.

Die MPU überstanden – wie geht es nun weiter?

Ist die medizinisch-psychologische Untersuchung geschafft, so heißt es erst einmal Warten. Innerhalb von zwei Wochen nach einer überstandenen MPU bekommen Prüflinge normalerweise das finale Ergebnis der Untersuchung inklusive ausführlicher Auflistung und Prognose zugesandt.

Im Gutachten findet man ins Detail dargestellt, was in der Untersuchung besprochen und festgestellt wurde. Im Gutachten müssen alle verwertbaren Befunde zu finden sein, auch die wesentlichen Inhalte der Gespräche. So fordert es der Gesetzgeber, um einen Prozess nachvollziehen zu können und das Gutachten damit überprüfbar zu machen.

Durch eine intensive Vorbereitung lassen sich die Chancen für das erfolgreiche Bestehen der medizinisch-psychologischen Untersuchung deutlich steigern. So kann die MPU gleich beim ersten Anlauf erfolgreich absolviert werden, was den Wiedererhalt der Fahrerlaubnis von der Fahrerlaubnisbehörde bedeutet.

Wenn das Gutachten eine negative Einschätzung der Fahreignung enthält, so geben Gutachter in der Regel geeignete Empfehlungen, wie eine Verbesserung erreicht werden kann. Wer genauere Tipps und Erläuterungen benötigt, kann sich auch im Nachhinein erneut an die Prüfstelle wenden.

Auch derjenige, der gewisse Ausführungen in seinem Gutachten nicht versteht oder nachvollziehen kann, darf sich schriftlich oder mündlich an den Gutachter wenden.

>> MPU Test